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Projekt Bauernkrieg 1525/1526 in Salzburg

Ein Blick in die Vergangenheit für die Zukunft

In den Jahren 2025 und 2026 jähren sich die Ereignisse des sogenannten Salzburger Bauernkriegs zum 500. Mal. In dieser Zeit der Umbrüche vom Mittelalter in die Neuzeit brachten aufständische Bauern, Knappen und Bürger das geistliche Fürstentum Salzburg an den Rand des Untergangs. Trotz regionaler Besonderheiten fügen sich die Ereignisse in einen mitteleuropäischen Kontext von Konflikten um Religion, Herrschaft, Gesellschaft und Kultur.

Salzburg erinnert an Bauernkrieg vor 500 Jahren

Zeitgemäße Aufarbeitung

Unter der Federführung des Landes Salzburg wird das Thema in Zusammenarbeit mit der Geschichtswissenschaft der Paris Lodron Universität, Archiven, Landes- und Regionalmuseen, Kultur, Volkskultur, Landwirtschaft, Gemeinden, Tourismus, Wirtschaft, Kunstschaffenden und weiteren Beteiligten aufgearbeitet. Ziel ist, die historischen Ereignisse zeitgemäß in den Mittelpunkt zu stellen.

Programme in allen Bezirken

Das Programm im gesamten Bundesland umfasst

  • wissenschaftliche Tagungen und Publikationen
  • Ausstellungen in Landes- und Regionalmuseen
  • künstlerische Produktionen auf Burgen mit Einbeziehung von Gesellschaft, Gemeinden, Jugend und Tourismus
  • zeitgenössische Interventionen in Regionalmuseen („Simultan“)
  • Auftritt des Landesverbandes der Salzburger Schützen
  • Film und weitere multimediale Angebote
  • Diskussionsveranstaltungen und Stadt-Land-Mensch-Dialoge
  • Workshops zu persönlichem Konfliktverhalten, Streitkultur und Demokratie heute

Die Initiativen werden mit Blick auf die regionale Verteilung im gesamten Land Salzburg überregional und im digitalen Raum koordiniert. Die Planungen nehmen Bezug auf die historischen Ereignisse.

Schwerpunkt in Regionalmuseen

Die Regionalmuseen in Altenmarkt, Böckstein, Bramberg, Elsbethen, Kaprun, Leogang, Saalfelden und Tamsweg nehmen mit Ausstellungen am Landesprojekt teil. Die Themen spannen sich von der Ereignisgeschichte - etwa dem Aufstand der Gasteiner und Rauriser Bergknappen im Gasteinertal über die Kämpfe im Ennspongau oder dem Einfluss der Reformation zu Fragestellungen was ein Aufstand mit einem Dorf macht, oder wie Helden entstehen. Nachdem die Gasteiner und Rauriser Knappen eine zentrale Rolle bei den Salzburger Bauernkriegen spielten, wird im Montanmuseum Altböckstein zu diesem Thema exakt 500 Jahre danach eine neue Sonderausstellung geboten.

Historisch betrachtet

Am 24. Mai 1525 versammelten sich Gasteiner und Rauriser Bergleute am Silberpfennig. Unter ihrer Führung machten sich Aufständische auf den Weg nach Salzburg. Es wurden Burgen wie Hohenwerfen und Golling sowie die Stadt Hallein besetzt. Auch in der Stadt Salzburg rumorte es. Den ankommenden Aufständischen wurden am 6. Juni die Stadttore geöffnet. Fürsterzbischof Matthäus Lang von Wellenburg saß auf der Festung Hohensalzburg fest, wo er fast drei Monate lang belagert wurde. Am 16. August 1525 rückten die Truppen des Schwäbischen Bundes zur Unterstützung des Fürsterzbischofs nach Salzburg vor; Ende August 1525 erfolgte ein Waffenstillstand. Auf Landtagen im Herbst und Winter wurde über die Beschwerden der Bevölkerung verhandelt. Der zweite Aufstand 1526 begann in Saalfelden und weitete sich auf den ganzen Pinzgau und den Pongau aus. Die Aufständischen scheiterten, das sogenannte Radstädter Blutgericht am 11. Juli 1526 steht für das Ende der zweiten Aufstandswelle. Die autoritäre Kontrolle gegen politischen Widerstand wurde verschärft. Harte gegenreformatorische Politik trieb in den folgenden Jahrhunderten mehr als 20.000 Menschen aus dem Land.

Ausschreibung und Bewerbungsrichtlinien „Simultan“

  • Zeitgenössische Kunstproduktion in Salzburgs Regionalmuseen
  • Einreichfrist: 30. Juni 2025